Fiberschleifscheiben

Letzte Änderung: 15.08.2025
Zusammenfassung

Fiberscheiben: Schnell, flexibel und unkompliziert zu Ihrem Schleifziel gelangen

Fiberscheiben

Fiberscheiben, auch Fiberschleifscheiben genannt, gehören zur Produktfamilie der flexiblen Schleifmittel auf Unterlage. Die sogenannte Schleiffiber besteht im Wesentlichen aus einer mehrschichtigen Papierunterlage, die unter hohem Druck und hohen Temperaturen mit Bindemitteln „verbacken“ wird. Durch diesen Herstellungsprozess wird die Fiberunterlage äußerst robust und erreicht – insbesondere bei groben Körnungen – eine Stabilität, die mit der von Polyesterunterlagen vergleichbar ist.

Es gibt unterschiedliche Dicken der Fiberunterlagen: Für grobe Körnungen werden dickere und robustere Varianten verwendet, während feinere Körnungen auf dünneren Unterlagen gefertigt werden.

Nach der Herstellung der Unterlage wird diese mit einem Grundbinder versehen. In diesen wird das zuvor nach Korngrößen selektierte Schleifkorn gestreut – entweder in geschlossener oder offener Streuung. Anschließend erfolgt ein erster Trocknungsschritt, bevor der Deckbinder aufgetragen wird, der das Schleifkorn dauerhaft auf der Unterlage fixiert. Danach folgt eine weitere Trocknung.

Für Anwendungen mit hoher thermischer Belastung (z. B. beim Schleifen von Edelstahl) kann zusätzlich ein Deckbinder mit Topsize aufgetragen werden. Für Arbeiten auf Aluminium wird häufig ein Stearat-Deckbinder verwendet, um ein Zusetzen der Scheibe zu verhindern. Diese zusätzlichen Schichten kommen jedoch nur bei ausgewählten Produkten zum Einsatz.

Nach der Fertigung der beschichteten Grundware werden die fertigen Fiberscheiben ausgestanzt, verpackt und eingelagert.

Vorteile und Anwendung

Der große Vorteil von Fiberscheiben gegenüber Fächerscheiben liegt in ihrer höheren Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch vibrationsarmes Arbeiten aus – ein klarer Pluspunkt gegenüber Schruppscheiben. Vor allem bei groben Körnungen wie K24 oder K36 ist ein hoher Materialabtrag möglich.

Fiberscheiben werden in Kombination mit einem passenden Stützteller auf einem Winkelschleifer eingesetzt. Der Kornbereich reicht von K16 bis K320, wobei nicht alle Qualitäten und Durchmesser in jeder Körnung verfügbar sind.

Scheibenwechsel

Der Wechsel erfolgt über einen Gummistützteller mit Klemmmutter. Mithilfe eines Schlüssels wird die gespannte Fiberscheibe gelöst, die neue Scheibe mittig positioniert und erneut festgezogen.

Fiberscheiben erzeugen beim Rotationsschliff aggressive Schleifspuren in Querrichtung zur Achse des Winkelschleifers.

Unterlagentypen

Die Stärke der Unterlage ergibt sich aus der Anzahl und Dicke der einzelnen Papierlagen, die in einem speziellen Verfahren verbunden und gehärtet werden

Bezeichnung Eigenschaften
X-Fiber Starke, robuste Unterlage für grobe Körnungen
J-Fiber Flexible Unterlage für mittlere bis feine Körnungen

Verfügbare Abmessungen

  • 115 × 22 mm
  • 125 × 22 mm
  • 150 × 22 mm
  • 180 × 22 mm

Kornarten der Fiberscheiben

  • Normalkorund – universell einsetzbar
  • Normalkorund mit Topsize – kostengünstige Variante für Edelstahl
  • Zirkonkorund – ideal für Stahl und Aluminium
  • Zirkonkorund mit Topsize – hochwertige Edelstahlvariante
  • Siliziumkarbid – für Gusseisen und NE-Metalle
  • Keramischer Korund – hochwertige Lösung für Stahl & Aluminium
  • Keramischer Korund mit Topsize – Premiumvariante für Edelstahl
  • Vlies mit Fiberunterlage – zur Nachbearbeitung (Mamorierschliff)

Hochleistungs-Fiberscheiben

Für Anwendungen auf Stahl-, Edelstahl- und Aluminiumbauteilen stehen inzwischen neben klassischen Keramik-Fiberscheiben auch leistungsstärkere Varianten mit Hochleistungs-Keramikschleifkorn zur Verfügung. Marken wie:

  • Actirox
  • Cubitron 2 / Cubitron 3
  • Siaramic
  • Razorstar

stoßen in eine neue Leistungsklasse vor, die herkömmliche Keramikscheiben deutlich übertrifft – sowohl in groben Körnungen als auch im feineren Bereich (z. B. K80 oder K120). Dies vereinfacht die Bearbeitung im Feinblech- oder Apparatebau und reduziert Werkzeugwechsel.

Achten Sie auf den passenden Stützteller für Ihre Hochleistungs-Fiberscheibe – wir beraten Sie gern.

Typischer Anwendungsfall

Vorbereitung metallisch blanker Kanten an V-Fugen oder X-Fugen. Alternativ können auch Fächerschleifscheiben oder Schruppscheiben mit Hochleistungs-Schleifkorn verwendet werden.

Arbeitssicherheit

Die zulässige maximale Schnittgeschwindigkeit von Fiberscheiben beträgt 80 m/s gemäß EN 13743.
Empfohlen wird jedoch eine Arbeitsgeschwindigkeit von maximal 60 m/s, um ideale Schleifergebnisse und eine längere Werkzeugstandzeit zu erzielen.

Sie wünschen eine individuelle Beratung?

Nicht alle Fragen lassen sich mit Wissensartikeln beantworten. Wir beraten Sie gerne:

  • zu Ihrem konkreten Anwendungsfall
  • ganzheitlich und Prozessorientiert.

Rufen Sie uns an: 02324 - 56 99 86 0
Oder schreiben Sie uns info@korundex.de