Die Elektropolitur
Die Elektropolitur ist ein elektrochemisches Bearbeitungsverfahren zur Optimierung metallischer Oberflächen.
Beim Elektropolieren wird die Oberflächenrauigkeit reduziert: Rauigkeitsspitzen werden stärker abgetragen als Rauigkeitstäler. In speziell auf die Anwendung abgestimmten Elektrolyten entsteht durch diesen Prozess ein Glanzeffekt. Gleichzeitig werden Kanten abgetragen, wodurch eine feine, gleichmäßige Entgratung der Oberfläche erreicht wird. Das Verfahren eignet sich daher nicht nur zur Glättung, sondern auch zur Fein-Entgratung.
Vor der Behandlung in Elektrolytbädern müssen die Bauteiloberflächen gereinigt und entfettet werden. In vielen Fällen ist zudem eine mechanische Vorbehandlung – z. B. durch Schleifen oder Beizen – erforderlich.
Elektropolierte Oberflächen bieten insbesondere in hygienekritischen und korrosionsanfälligen Bereichen große Vorteile. Durch die geglättete Struktur können sich Schmutz und Keime kaum festsetzen. Die Bildung von Mikroorganismen wird reduziert, und der natürliche Passivierungseffekt bei Edelstählen wird verstärkt. Es entsteht eine dichte Chromoxidschicht, die Korrosion effektiv hemmt. Besonders häufig werden rostfreie Chrom-Nickel-Stähle elektropoliert.
Vorteile der Elektropolitur
Die Mikrostruktur der Bauteiloberfläche wird gezielt verbessert. Wie oben beschrieben, eignet sich das Verfahren ideal für Anwendungen in der chemischen Industrie, im maritimen Bereich sowie in der Medizintechnik. Nach der Behandlung können flüssige Medien und Keime nur noch schwer anhaften.
Vorteile bei geschliffenen Bauteilen
Der vorhandene Makroschliff bleibt erhalten, da die Veränderungen durch die Elektropolitur ausschließlich im Mikrobereich stattfinden.
Elektrochemisches Reinigen
Das elektrochemische Reinigen ist ein Verfahren zur lokalen Nachbehandlung, das sich besonders für fertige Bauteile eignet – insbesondere für Schweißnähte. Es erfordert keine mechanische Nacharbeit.
Dabei wird ein Elektrolyt in Kombination mit einer mobilen Geräteeinheit verwendet. Der durch das Gerät erzeugte Strom wird über einen Kohlefaserpinsel, der mit Elektrolyt benetzt ist, an die Schweißnaht übertragen.
Der Strom bewirkt eine gezielte Reinigung und stellt gleichzeitig die schützende Chromoxid-Schicht im bearbeiteten Bereich wieder her.
Dieses einfache und materialschonende Verfahren macht den Einsatz von Beiz- und Schleifmitteln oft überflüssig. Die Grundstruktur der Schweißnähte bleibt erhalten, und Anlauffarben werden zuverlässig entfernt.
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