Aluminium-Schliff (NE-Metalle)

Zu den bekannten Nichteisenmetallen des Periodensystems zählen Aluminium, Kupfer, Messing, Magnesium, Zink, Blei, Gold und Silber. In NE-Metallen und deren Legierungen sind weniger als 50 % Eisen enthalten. Bekannte Begriffe für NE-Metalle sind Leichtmetalle, Buntmetalle oder auch Edelmetalle. Je nach Verarbeitung der Bauteile unterscheidet man zwischen Gusslegierungen und Knetlegierungen (Schmieden, Strangpressen oder Walzen).
Nichteisenmetalle sind weiche und zähe Materialien. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Legierungen, die sich in der Bearbeitung entsprechend verschieden verhalten. Das gilt selbst für Teilbereiche wie beispielsweise die Aluminiumlegierungen, bei denen sich die unterschiedlichen Zusammensetzungen nicht identisch bearbeiten lassen.

Aluminiumlegierungen

AlCu-Legierungen

Aluminium-Kupfer-Legierungen sind schlecht schweißbar und anfällig für Korrosion. Sie weisen mittlere bis hohe Festigkeiten auf.

AlMn-Legierungen

Aluminium-Mangan-Legierungen sind gut zu bearbeiten und bieten einen guten Korrosionsschutz. Sie weisen geringe bis mittlere Festigkeiten auf.

AlMg-Legierungen

Aluminium-Magnesium-Legierungen sind korrosionsbeständig, gut zu verarbeiten und schweißbar. Diese Legierungen weisen mittlere Festigkeiten auf.

AlMgSi-Legierungen

Aluminium-Magnesium-Silizium-Legierungen sind korrosionsbeständig und aushärtbar. Sie weisen mittlere bis hohe Festigkeiten auf und lassen sich sehr gut verarbeiten.

AlZnMg-Legierungen

Aluminium-Zink-Magnesium-Legierungen sind gut zerspanbar. Sie weisen mittlere bis hohe Festigkeiten auf. Sehr hohe Festigkeiten entstehen durch zusätzliche Zugabe von Kupfer.

Der Aluminium-Schliff

Aluminium als Werkstoff neigt dazu, Schleifmittel vorzeitig zuzusetzen bzw. zu verstopfen. Der beim Schleifen entstehende Aluminiumspan setzt sich schnell in die Oberfläche des Schleifmittels fest und lässt sich nicht mehr entfernen. Dadurch kommt es bei vielen Schleifanwendungen mit Schleifbändern, Fiberscheiben oder Fächerschleifscheiben zu einem vorzeitigen Werkzeugwechsel – obwohl noch viel ungenutztes Schleifkorn auf den Werkzeugen vorhanden ist.

Um eine wirtschaftlich sinnvolle Standzeit und Benutzungsdauer der Schleifmittel zu gewährleisten, empfehlen sich zwei Ansätze

1. Streuung der Schleifkörner

Bei flexiblen Schleifmitteln auf Unterlage empfiehlt sich eine offene Streuung des Schleifkorns. Dabei werden weniger Schleifkörner auf die Unterlage aufgebracht. Die größeren Zwischenräume zwischen den einzelnen Körnern bieten mehr Platz für die beim Schleifen entstehenden Aluminiumspäne. Dadurch wird das Schleifmittel nicht so schnell zugesetzt wie bei einer geschlossenen Streuung.

2. Hilfsstoffe

Zusätzliche Hilfsstoffe wie Schleiffett oder Bandsprühöl können verwendet werden. Diese Hilfsmittel werden vor der Bearbeitung auf das Werkzeug aufgetragen und regelmäßig erneuert, sobald die Wirkung auf der Schleiffläche nachlässt.
Alternativ dazu gibt es Schleifwerkzeuge mit einem zweiten Deckbinder, die vom Hersteller bereits mit sogenannten No-Fill-Überzügen wie Stearat ausgestattet sind. Diese erfüllen denselben Zweck wie die extern aufgetragenen Hilfsstoffe – mit dem Vorteil, dass sie bereits im Schleifwerkzeug integriert sind.

Das Schleifkorn

Eine pauschale Empfehlung ist schwierig. Je nach Art der Legierung kann ein einfaches und kostengünstiges Schleifkorn wie Normalkorund (Aluminiumoxid) sinnvoll sein, da hochwertige Schleifkorn-Sorten bei schlecht zerspanbaren Legierungen schnell zusetzen und nicht effektiv genutzt werden können.

Bei besser zerspanbaren Aluminiumlegierungen eignen sich:

  • das immer noch günstige, aber leistungsfähigere Zirkonkorund, oder
  • das sehr hochwertige und schnell abtragende Keramik-Schleifkorn, das den höchsten Preis aufweist.

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